Neben Schreiadler, Rotmilan und Mäusebussard sind mehr als zwanzig weitere Vogelarten durch WIndkraftanlagen in ihrem Bestand bedroht, wie eine jüngst aktualisierte Studie der Vogelschutzwarte Brandenburg belegt. Allein in Brandenburg fallen jährlich etwa 300 Rotmilane den Rotoren der Windkraftanlagen zum Opfer, ca. 1500 Rotmilane sterben jährlich in deutschen Windparks. Hinzu kommen Verluste durch Horstzerstörungen krimineller Windkraftprofiteure. Da mehr als 50 Prozent des weltweiten Rotmilanbestands in Deutschland heimisch sind, trägt Deutschland eine besondere Verantwortung für Schutz und Erhaltung dieser Art.
Den stark gefährdeten Schreiadler betreffend resümiert die Studie der Vorgelschutzwarte: “Kaum systematische Totfundsuche an problematischen Standorten. Im deutschen Verbreitungsgebiet der Art existierten Ende 2015 etwa 1.700 WEA [Windenergieanlagen], von denen die Masse noch nie systematisch untersucht wurde (LANGGEMACH 2017). Aktuell ist nur noch ein geringer Anteil der Brutplätze weiter als 6 km vom nächsten WP [Windpark] entfernt, und über 30 Brutplätze (von derzeit ca. 110) haben sogar WEA im 3-km-Radius (BELLEBAUM et al. 2016). Mit hohem Kollisionsrisiko ist zu rechnen, wodurch das Risiko eine für die Population verkraftbare Schwelle von 1 bis 2 Altvogelverlusten pro Jahr (alle Todesursachen kumulativ!) zu überschreiten, steigt.” SE
Beitragsbild: Toter Mäusebussard vor Windrad. Foto: SE
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