Umweltministerin Priska Hinz und Umwelt-Staatssekretär Oliver Conz stellten am Freitag in Wetzlar die geplante Überarbeitung des hessischen Wolfsmanagements vor. Statt mit den Weidetierhaltern, Landwirten und Jägern im Vorfeld praktikable Lösungen zu diskutieren und auch das Landesparlament in die Planungen miteinzubeziehen, wurde gestern ein nahezu fertiges Konzept vorgestellt, welches die Interessen der Betroffenen übergeht.
Mit der Einrichtung eines Wolfszentrums, angesiedelt beim Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG), sowie eines landesweiten Netzes an hauptamtlichen Wolfsberatern verteilt über die 41 hessischen Forstämter, werden die ehrenamtlichen Helfer, darunter viele Jäger, auf ein Abstellgleis geschoben. Die Aufnahme von Rissen oder sonstigen Wolfsverdachtsfällen wird wohl in Zukunft alleinig dem staatlichen Wolfsmonitoring obliegen – dies dürfte das ohnehin niedrige Vertrauen in den Umgang mit dem Wolf in Hessen weiter schwächen. Zudem blieb die Frage ungeklärt, wie dieser beträchtliche finanzielle Aufwand für ein hauptamtliches Wolfsmonitoring finanziert werden soll. Nun müssen wohl die Steuerzahler für die romantische Vorstellungen des „Wolfslandes Hessen“ aufkommen.