Carsten Nowak ist Leiter des Genetischen Referenzzentrums der Senckenberg-Gesellschaft, als solcher ist er verantwortlich für die Untersuchung von DNA-Material deutscher Wölfe. Aufgrund eines vom Bundesamt für Naturschutz BfN) betreuten Auswahlverfahrens wurde das Senckenberg-Institut als nationales Referenzzentrum für genetische Untersuchungen bei Luchs und Wolf festgelegt. Es hat also eine Art Monopolstellung für Wolfsgenetik – auch wenn es um die Frage der Hybridisierung geht, also darum, wieviel Hundegene in deutschen Wölfen stecken.
Am Dienstag hat Nowak nun verkündet, dass es “keine Hybridpopulation in Deutschland” gebe. Die Behauptung, dass es in Deutschland zahlreiche Hybriden gebe, sei “hanebüchener Unsinn” und werde von “Pseudowissenschaftlern” vertreten. Nun gibt es eine ganze Reihe ernst zu nehmende Wissenschaftler – übrigens durchaus auch aus dem Lager der Wolfsbefürworter – die in der Hybridisierung von Wolf und Hund ein großes Artenschutzproblem sehen, wie der nebenstehende Beitrag von Prof. Pfannenstiel aufzeigt. Die belegten und begründeten Auffassungen von Fachkollegen und diese selbst in der von Nowak geübten Art und Weise zu diffamieren, ist ohne Frage schlechter Stil – und richtet, wie jede Form von schlechtem Benehmen, in erster Linie dessen Urheber.