Zu den Hintergründen der gemeinsamen Presseerklärung von DJV und DFO über Horstzerstörungen in Windkraft-Planungsgebieten und zur Beteiligung von JAWINA.
Immer wieder landeten Meldungen über Horstzerstörungen in geplanten Windkraftgebieten im Posteingang der JAWINA-Redaktion, immer wieder war festzustellen, dass diese empörenden kriminellen Machenschaften selten Beachtung über die Lokalberichterstattung hinaus erfuhren. Deshalb kam ich auf die Idee, bei der Pressestelle des Deutschen Jagdverbands anzufragen, ob mit einer Pressemitteilung dem Thema nicht mehr Aufmerksamkeit verschafft werden könnte, als es ein Bericht in einem Fachblog – selbst einem so viel gelesenen wie JAWINA – vermöchte. Die Anregung wurde beim DJV dankenswerter Weise aufgenommen und um den Vorschlag erweitert, weitere Verbände zur Erhöhung der Schlagkraft einzubinden.
JAWINA dankt dem Deutschen Jagdverband und dem Deutschen Falkenorden für die gute und hoffentlich wirkunsgvolle Zusammenarbeit. Ein großes Dankeschön geht auch an die engagierten Naturschützer und “Hobby-Ornithologen” Bettina und Norbert Kern, die mir dem Interview, Sachberichten, Fotos und Dokumenten zu dieser Pressemitteilung beigetragen haben. Norbert und Bettina Kern positionieren sich öffentlich für den Schutz unserer Natur und nehmen dafür persönliche Anfeindungen und Nachteile in Kauf. Ich empfinde großen Respekt vor ihrer Haltung und ihrem Engagement. Bettina Kern erhebt schwere Vorwürfe gegen Behörden, die Anzeigen nicht verfolgen, gegen Politiker, die die Verspargelung schützenswerter Natur vorantreiben und gegen die skrupellosen Machenschaften der Windkraft-Lobby. Zur Dokumentation veröffentlichen wir im Folgenden weitere Materialien, die uns von Familie Kern übermittelt wurden. Aus Datenschutzgründen haben wir einige Stellen geschwärzt, andere hervorgehoben.
Als Vorlage für ähnliche Aktivitäten mag die Anzeige gegen die Zerstörung eines Rotmilan-Horsts dienen. Die Zerstörung wurde mit umfangreichem Bildmaterial belegt.
In einer auf Anfrage der Redaktion an uns übermittelten Pressemitteilung an JAWINA hat Bettina Kern die Geschichte der Horstzerstörungen in Ivenack ausführlich beschrieben. Das Dokement enthält schwere, an die zuständige UNB gerichtete Vorwürfe und eine Stellungnahme zur aktuellen rechtlichen Situation in Genehmigungsverfahren für Windparks. SE
Beitragsbild: Ausschnitt aus der verlinkten “Pressemitteilung an JAWINA” von B. Kern. (Bildschirmfoto, Ausschnitt).
Weigerung einer Behörde, bei einer Strafanzeige gegen Unbekannt ein Ermittlungsverfahren einzuleiten??? Bei einer Straftat gegen das BNatG ausgerechnet durch eine untere Naturschutzbehörde? Klingt mir aber gaanz schwer nach einem Anfangsverdacht auf Strafvereitelung im Amt. StA, übernehmen Sie? Ich meine, die Ermittlungen gegen die Behörde???
Das Thema schwelt ja offenbar schon länger selbst in MV-P: https://www.welt.de/wirtschaft/article131172174/Ganze-Landstriche-durch-Windkraft-unbewohnbar.html
Andernorts sind suspekte Methoden der Windkraftlobby ja schon länger auf dem Tapet – erinnert sei nur an das Zerwürfnis eines prominenten Gründervaters des BUND mit diesem Verband wegen der Windkraftförderung durch den Verband.
JAWINA-Leser DA schreibt per Mail an die Red. unter dem Betreff “Windkraftlobby”:
Sehr geehrte Damen und Herren,
anbei ein Link, noch, grüner Naturzerstörung in NRW. So sieht das aus wenn das Ministerium eng mit den Windkraftlobbyisten zusammen arbeitet: http://www.nw.de/lokal/kreis_paderborn/lichtenau/lichtenau/21783532_Schwarzstorchenpaar-Windraeder-bleiben-weiterhin-in-Betrieb.html
Wildkameras in der Nähe eines Nistplatzes zu postieren soll ungemein helfen entsprechende Vergehen zu dokumentieren. Und die regionale Tageszeitung veröffentlicht idR auch unter unter datenschutzrechtlichen Gesichtspunkten nicht einwandfrei gemachte Aufnahmen.