Vier Kursziele wollte Revieroberjäger Axel Nitschke bei seinem Fangjagd-Seminar erreichen, das am 1.9. von der Landesjagdschule des Landesjagdverbands Brandenburg veranstaltet wurde: Grundkenntnisse der Fallenjagd-Praxis vermitteln, mit den Rechtsgrundlagen bekannt machen, Sinn und Notwendigkeit der Fallenjagd aufzeigen, vor allem aber: “HEISS MACHEN AUF EINE ART DES HANDWERKS JAGD.” Es ist ihm gelungen.
Nitschke, der auch Vorsitzender der Brandenburger Berufsjägerverbands ist, betreut ein Revier in Brandenburg mit Feldanteil. “Wir legen dort sehr großen Wert auf Niederwildhege, obwohl wir kaum jagdbare Niederwildbesätze haben”, sagt er. Und warum? “Ich möchte auch meinem Sohn noch eine Rohrdommel zeigen können. Das ist meine Motivation.” Als Jäger hege er Wildtiere, aber nicht jagdbare, wild lebende Tiere von der Rohrdommel über den Feldhamster bis zur Trauerseeschwalbe befinden sich auch im Blickpunkt der Hege, werden sozusagen mitgehegt, um sie zu erhalten: “Es ist eine Illusion zu glauben, dass man in unserer Agrarsteppe jagdbare Bestände des Rebhuhns hochbringen könnte”, erklärt Nitschke. “Aber es ist schön, wenn es noch da ist. Außerdem: “Wenn wir nur noch an der Kirrung rumsitzen, womöglich noch mit Nachtsichttechnik, geht uns viel verloren. Es ist schade um die Jagd, bei der es doch ums große Ganze gehen sollte.”
Nach der anschaulichen und leicht verständlichen Darstellung der theoretischen Grundlagen geht es raus ins Lehrrevier Groß Kreutz, wo Nitschke kenntnisreich und mit vielen Praxistipps verschiedene Fallentypen – Lebendfang- und Totschlagfallen vorstellte. Das Ziel dieses Beitrags ist es übrigens nicht, den Kursinhalt nachzuerzählen, auf dass einer auf den Einfall kommen könnte, er könne sich den Besuch eines Fallenjagd-Seminars sparen, sondern HEISS ZU MACHEN, auf den Besuch eines solchen Seminars. Das ist nämlich für jeden angehenden Fangjäger unbedingt sinnvoll. Zu dem Kurs am 1.9. hatten sich immerhin 17 Teilnehmer eingefunden.

Die gewaltige Federkraft der Falle beeindruckt, Vorsicht und Wissen sind im Umgang unbedingt angebracht. Foto: SE

Zack!! Die enorme Schlagkraft der Falle ist beeindruckend und sorgt für eine sofortige, blitzschnelle Tötung. Foto: SE

Die Betonrohrfalle ist ein effektives Fanggerät vor allem für Waschbären. Der relativ hohe Preis, das hohe Gewicht und der damit verbundene Aufwand beim Aufbauen und eventuell erforderlichen Umsetzen der Falle sprechen dagegen. Foto: SE

Kastenfallen aus Holz sind fängischer als Modelle aus Draht und allgemein gilt: Je größer, desto fängischer. Foto: SE
Nachtsichttechnik ganz böse.
Wir fangen nur noch mit der bloßen Hand, dann sind wir noch viel näher am großen Ganzen.
Es ist sehr begrüßenswert, dass solche Seminare angeboten werden!
Vielen Dank an Jawina für die Berichterstattung.
Eine kleine Anmerkung: es gibt den Revierjäger und den Revierjagdmeister. Verliehen werden dem Revierjagdmeister unter bestimmten Voraussetzungen noch die Berufsbezeichnungen Revieroberjäger und der Wildmeister.
“Revieroberjägermeister” wie im Text geschrieben, gibt es nicht.
Vielen Dank für den Hinweis, wir haben die falsche Berufsbezeichnung korrigiert! SE
Es ist allerdings auch eine Illusion zu glauben, man könnte den Feldhamster noch vor dem Aussterben bewahren. Beim Rebhuhn bin ich der gleichen Meinung. Auch wenn ich nicht an die Wirkung eines Jagdverbotes glaube, ist es schon “witzig” zu sehen, daß die Saatkrähe, von der es auch bei uns eine unübersehbare Population gibt, in der Vollschonung ist, während das Rebhuhn offiziell noch gejagt werden darf.
Trotzdem unterstütze ich die Fangjagd natürlich auf jeden Fall und finde solche Seminare wichtig!