Die brandenburgische CDU-Landtagsabgeordnete Roswitha Schier hat einen Antrag eingebracht, der darauf abzielt, “Weidetierhaltung mit Schutzjagden auf Problemwölfe” zu sichern. “Auf der Basis eines aussagekräftigen Wolfsmonitorings im Land Brandenburg ist ein Populationsmodell nach wissenschaftlichen Standards zu erstellen”, heißt es in dem Antrag, “welches auf der Grundlage der Reproduktions-und Mortalitätsraten den tatsächlichen Zuwachs an Wölfen in Brandenburg ermittelt. Auf der Basis dieses Populationsmodelles ist die Zahl von Individuen zu bestimmen, die im Zuge von Schutzjagden aus der Population entnommen werden darf, ohne die positive Bestandsentwicklung hin zu einem günstigen Erhaltungszustand des Wolfes zu gefährden.” Im Unterschied zu vielen anderen Anträgen der oppositionellen CDU sei der Antrag mit den Stimmen der Regierungskoalition in den Landwirtschaftsausschuss überwiesen worden, berichtet die Lausitzer Rundschau. Demnach habe sogar der Linken-Abgeordnete Thomas Domres den Antrag als “wohltuend sachlichen Diskussionsbeitrag” gewürdigt. Nach Ansicht von Domres sei “dieser Vorschlag mit dem EU-Recht konform”, wenn er gut gemacht sei.
In der Begründung des Antrags heißt es:
“Angesichts des sehr dynamischen Anwachsens des Wolfsbestandes mit einer jährlichen Zuwachsrate von mehr als 30 Prozent und einer ebenso dynamischen Entwicklung bei Nutztierrissen muss eine Wolfsverordnung für das Land Brandenburg auch effektive Maßnahmen zum Schutz von Nutztieren beinhalten. Das Instrument der sogenannten Schutzjagd hat sich in anderen europäischen Ländern, wie z.B. Schweden oder Finnland, bewährt. Obwohl dort der günstige Erhaltungszustand der skandinavischen Wolfspopulation bislang noch nicht erreicht ist, billigt die EU-Kommission dieses Vorgehen ausdrücklich.”
Beitragsbild: Kopf des Antrags von Roswitha Schier “Weidetierhaltung mit Schutzjagden auf Problemwölfe sichern” (Bildschirmfoto, Ausschnitt).
Die SPD kommt erst dann zur Vernuft, wenn sie abgewählt ist und daran düfte sich in Brandenburg auch nichts ändern.Den ländlichen Raum überläßt diese Partei doch ohnehin gerne den Grünen ( bei einer Regierungsbildung ) als Spielwiese . Was dabei heraus gekommen ist hat sich ja ganz deutlich in NRW gezeigt. Aber nun sind wir in NRW den Herrn Remmel, sein Gefolge und dieSPD als Landesregierung ja glücklicherweise los.
Viele Leute scheinen nicht zu verstehen, was in Bezug auf den Wolf als erstes zu geschehen hat. Die Art Canis lupus muss aus Anhang IV der FFH-Richtlinie in Anhang V überführt werden, also eine Lockerung des Schutzstatus erfahren. Dies geht nur über politischen Willen und entsprechenden Druck auf die Bundesregierung und dann auf die EU. Einzelmaßnahmen zum Abschuss sogenannter Problemwölfe oder verhaltensauffälliger Einzelwölfe werden Flickschusterei bleiben. Der entscheidende Punkt ist der sogenannte “günstige Erhaltungszustand” der Wolfspopulation. Die da herumgeisternden 1000 adulten Individuen hätten allenfalls Bedeutung, wenn unsere Population die einzige auf Erden darstellte. Es muss endlich auch von lupophilen Hardlinern akzeptiert werden, dass die Mitteleuropäische Wolfspopulation im eurasischen Populationskontinuum steht (Metapopulation).
Die Art Wolf ist in keinster Weise gefährdet. Kein ernstzunehmender Naturliebhaber, zu denen ich auch Jäger rechne, will den Wolf bei uns wieder ausrotten. Die zunehmende Verschärfung der Konfliktsituation Wolf-Mensch in unserer Kulturlandschaft, man denke nur an die Weidewirtschaft, wird über kurz oder lang und ohne wenn und aber zu einer geregelten und maßvollen Bejagung des Wolfs führen müssen.